civag

Geschäftsmodelle der Kreislaufwirtschaft:

Mieten statt kaufen

Zirkuläre Geschäftsmodelle zielen darauf ab, Produkte, Materialien, Ressourcen effizient zu brauchen und ihren Wert so lange wie möglich zu erhalten. Dabei können verschiedene Schwerpunkte gewählt werden, so konzentrieren sich gewisse Modelle auf die effiziente Nutzung von Materialen in der Produktionsphase, andere auf die Verlängerung der Nutzungs- und Lebensdauer von Produkten und Materialien. Wichtig bleibt dabei immer, wenn immer möglich den gesamten Kreislauf mitzudenken.

Mieten statt kaufen

Ein spezifisches Geschäftsmodell der Kreislaufwirtschaft ist die Vermietung von Produkten. Der Grundsatz ist dabei, dass das Produkt zwar die Besitzer:innen wechselt, jedoch nicht den Eigentümer. Dadurch liegt das Interesse an der Langlebigkeit und langfristigen Nutzung der Produkte zentral beim Unternehmen. Mietmodelle tragen in mehrfacher Weise zu einem Wandel in Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft bei:

1.     Kreislauffähig denken: Rethink & Reduce

Die Wahl qualitativ hochwertiger, nachhaltiger und langlebiger Produkte ist im Interesse des Mietunternehmens. In der Möbelindustrie bedeutet dies, dass zirkuläre Mietunternehmen die Wahl hochwertiger Möbel fördern und damit potentiell langfristig die Anzahl Fast Furniture Möbel reduzieren können.

2.     Produkte im Kreislauf halten: Re-use, repair, refurbish

In einem Mietmodell bleiben die Produkte so lange wie möglich im Kreislauf. Die Wartung, Reparatur und Instandsetzung ist für ein zirkuläres Mietunternehmen zentral, denn wenn das Geschäftsmodell auf die Kreislaufeigenschaften und Restwerte ausgerichtet ist, ist die langfristige Nutzung von Produkten für die Profitabilität des Unternehmens essentiell. Die Verantwortung für die Wartung liegt dabei nicht mehr bei den einzelnen Besitzer:innen des Produktes, es ist das Unternehmen, welches langfristig für die Produkte sorgt. Durch die Professionalisierung und grossflächige Zentralisierung der notwendigen Wartungsservices wird sichergestellt, dass Produkte effizient und ressourcenoptimiert im Umlauf bleiben.

3.     Materialien im Kreislauf halten: Recover & Recycle

Durch die Zentralisierung der Produktservices können auch End of Life Prozesse optimiert werden. Ein zirkuläres Mietunternehmen kann gezielt Ressourcen für die Recherche der Recycling und Upcycling Möglichkeiten ihrer Produkte verwenden. Zudem gibt es klare Verantwortlichkeiten, wenn ein Produkt nicht mehr gebraucht werden kann.

Von Konsum zu Nutzung: Ist Eigentum wirklich nötig?

In der Kreislaufwirtschaft werden grundlegende Konsumverhalten hinterfragt: braucht es Eigentum wirklich? Macht es nicht mehr Sinn, anstatt Produkte zu besitzen und wegzuwerfen, sie vielmehr bei Gebrauch zu nutzen und danach weiter- und wiederverwenden? Mieten als Geschäftsmodell unterstützt diesen Gesinnungswandel in Richtung ressourcenschonendes, nachhaltiges Leben.

Quellen und weiterführende Artikel

Kreislaufwirtschaft, Bundesamt für Umwelt Artikel BAFU.

Kreislaufwirtschaft: Ein attraktives Geschäftsmodell, powernewz Artikel.

Profitable Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft, Fasko Rafael und Simone Rieder. Die Volkswirtschaft Artikel.